Vergessen und gefunden


Es mögen zwei oder schon drei Jahre her sein – da hat sich wieder einmal etwas in mir angeschoben, einiges im Hause in Ordnung zu bringen – wie es halt immer wieder einmal getan werden muß. Dabei stieß ich auf zwei Fahnen im hintersten Zimmer des Pfarramtes. Es war dies die Fahne des „Katholischen Jugendvereins Haag 1912“ und die Fahne des „Katholischen Gesellenvereins 1864“. Die beiden Fahnen erregten mein Interesse, insbesondere auf Grund ihrer Jahreszahlen, die bei der Fahne des Gesellenvereins das Jahr 1913 aufwies. Also damals in diesem Jahr war Fahnenweihe. Doch der Zustand der Fahne war nicht gerade der beste. Ich dachte mir aber und es heißt doch: Das „Alter“ soll man ehren. So machte ich den ersten Vorstoß (ohne Fotos) bei einer Zusammenkunft, um eventuell die Fahne wieder herrichten zu lassen. Doch die Zeit war noch nicht reif. Ich fotografierte die alte Fahne, holte ein Kostenangebot ein und präsentierte bei dem seit gut zwei Jahren eingeführten Stammtisch die Fotos. Nachdem ich nun das Interesse geweckt hatte, brachte ich einige Stammtische später auch die Fahne mit. In Hinblick auf ein „ungerades“ Jubiläum und der finanziellen Möglichkeiten wurde in der Vorstandschaft grünes Licht für die Restaurierung gegeben. Sie wurde der Firma Wetzel aus München übergeben. Es stellte sich aber heraus, daß ein Abnehmen der alten Fahne nicht mehr sinnvoll ist, da der Stoff im Laufe der Jahrzehnte dermaßen gelitten hatte. So wurde die Fahne komplett neu gemacht bis auf das Bild des hl. Josef, so daß es eigentlich eine neue Fahne geworden ist, die es jetzt zu weihen gilt.

Möge sie nie mehr in „Vergessenheit“ geraten und für die Kolpingsfamilie in Haag in Zukunft jeweils die Eckworte auf der Fahne mit Leben erfüllte Leitworte sein und bleiben:
 

Eintracht – Liebe – Frohsinn – Scherz

Religion – Tugend – Arbeitsamkeit – Fleiß!

Heinz Prechtl,
Präses


Zurück